Dienstag, 26. Juni 2007

Hässlich - ganz hässlich!

"Rechtsextremismus ist eine Sammelbezeichnung für politische Orientierungen, Ideologien und Aktivitäten, die den demokratischen Verfassungsstaat ablehnen und durch eine autoritär geführte „Volksgemeinschaft“ ersetzen wollen. Dabei wird von einem vermeintlich naturgemäßen „Volkstum“ ausgegangen oder die Existenz von Rassen behauptet, um andere Menschengruppen abzuwerten und auszugrenzen.
Rechtsextremisten glauben an eine naturgegebene ethnische und /oder rassische Ungleichheit der Menschen, die meist mit einer Überhöhung der eigenen Nation gegenüber anderen Nationen einhergeht. Ethnische, kulturelle, geistige und körperliche Unterschiede begründen für sie einen minderen Wert und Rechtsstatus bestimmter Individuen und Gruppen.
Jede Spielart von Rechtsextremismus lehnt daher das an den universalen Menschenrechten orientierte Gleichheitsprinzip ab (http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus)."

"Dein Fachgeschäft für Musik & Bekleidung in Rostock"
eröffnete am 15. Juni in der Doberaner Str. 48d und es wurde spontan demonstriert - Sehr schön!

Im politischen Sinne bin ich dagegen und mit allen anderen Sinnen auch...

Die rechten Herren dieses rechten Geschäfts geben eine eigene Darstellung der Geschehnisse vom Eröffnungstag auf ihrer Homepage > googlen unter "east coast corner rostock"


PFUI!
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PS.: Da wäre es doch schön, wenn all die Menschen, die noch auf den G8-Demonstrationen ganz in schwarz gehalten gegen grundsätzlich ALLES waren, sich gegen die Existenz dieses Laden versammeln würden und mal ihre Perfektion im Steine-schmeißen-und-die-richtigen-treffen beweisen würden!

Du hast doch ein' verbummelt!

"So, wird mal wieder Zeit für 'n Post", dachte ich mir und hatte ursprünglich vor, über meine momentane Lieblings-Wortgruppe 'ein' verbummelt haben' zu schreiben.
Fix bei Tante Wiki eingegeben, landetet ich aber nicht auf einer linguistisch fundierten Erklärung des Verbs, sondern bei den Herren Gustav Sack, Cornelius Relegatus und anderen.
Mmmh, gut - soweit.
Ich sah mich also ein Stück länger um und fand den "Bummelstudenten", der - ich zitiere:
"die Freiheiten des Studentenlebens nicht dazu verwendet, sein Studium selbstverantwortlich individuell zu optimieren, sondern den Verlockungen der Möglichkeiten einer intensiven Freizeitgestaltung nachgibt und seine Studien vernachlässigt http://de.wikipedia.org/wiki/Bummelstudent)."

Ach, hab ich da gedacht - das möchste jetzt auf der Stelle auch... und feiern Abends und nicht um 8 im Unterricht sitzen müssen, weil du nur ein Fehlzeitenkontingent von 60 Tagen in 3 Jahren hast... und Ferien im Sinne von Ferien - volle Kanne 2 Monate; nicht so popelige 4 Wochen im Sommer, die rum sind noch bevor du dich einmal um dich selbst drehen kannst...
und ganz viele Kommilitonen, die genauso gerne mit dir vor der Uni in der Sonne sitzen, anstatt im Hörsaal... und Studentenpartys, auf denen man die ganzen "strebsamen"(mmh, jaja!) Menschen mal voll gelaufen erlebt und wo man sagen kann:" Ja, die ham mal ein' verbummelt!"

Ja und dann bin ich ein bisschen in mich gekehrt und habe mich beruhigt, denn genau in einem Jahr, um diese Zeit etwa, habe ich 2 Tage schriftliche Prüfungen und eine Woche lang jeden Tag eine mündliche abgelegt; warte auf die Prüfung an einem bekannten und kurze Zeit später an einem unbekannten Patienten... blicke auf 3 Jahre Ausbildung zurück und kann mit voller Zufriedenheit sagen: Feddisch!

Und versichern , dass ich folgendes nicht von mir behaupten kann:
"Bummelstudenten zeichnen sich durch eine lange Studiendauer und geringe Studienleistungen aus. Sie legen oftmals kein Examen ab (Studienabbrecher) oder tun dies erst nach langer Studienzeit."




Im Übrigen gibt es unter uns Bloggern einen "Bummelstudenten" - nun, was seine Aktivität bezüglich des Postens angeht, erfüllt er zuvor aufgeführte Charakteristika nicht:
http://www.bummelstudent.at/

Dienstag, 5. Juni 2007

"Alternativgipfel im Schatten der Krawalle" "Randalierer zu zehn Monaten Haft verurteilt" "Gummigeschosse, Hitzestrahlen, Pflastersteine"

...

So und ähnlich berichten derzeit auch Online-Magazine, wie der Spiegel über die Demonstration des vergangenen Samstags und seinen nachfolgenden Tagen.



Gut, zugegeben: Ich hatte mir zuvor auch ausgemalt, welche Ausmaße eine unhaltbare Menschenmasse, wie sie in Rostock erwartet worden war, annehmen könne und wie es in "meiner Stadt" wohl aussäe, wenn 100.000 - auch alkoholisiert - ihre Gewalt gegen einen Gegner in Form eines Rossmann-Schaufensters richten, weil das eigentliche Ziel eher idieller Natur oder aber eben keines ist.



>> Die tollen Fotos hat übrigens Herr Tschipi gemacht; bis auf "das brennende Auto", das einem Online-Magazin entsprang <<


Als dann bereits vor Tagen, hunderte von Einsatzwagen der Polizei die Straßen der Stadt säumten; die Kröpi einem Szenenbild aus "28 Days Later" glich; der Patriotische Weg, als mein derzeitiger Wohnort, Autos- und Menschenleer vor mir lag, war ich wirklich gespannt, was da kommen sollte!




Ja... und schließlich musste ich feststellen, dass vieles nur halb so schlimm ist.

Natürlich gab es Ausschreitungen und natürlich sind Menschen verletzt worden; und ja, der sogenannte "schwarze Block" provoziert manchmal ohne großartiges politisches Interesse, sondern weil "Bullen einfach mal scheiße sind" und ja, auch der eine und andere Polizeibeamet verhält sich in diesen Tagen nicht mehr ganz so besonnen; er wäre sicher auch lieber zu Hause - sonstwo.





Ich habe eine, für mich, sehr schöne Demonstration erlebt! Viele Menschen haben sich tolle Dinge einfallen lassen, um zu zeigen, womit sie nicht einverstanden sind; das Musikprogramm war so abwechslungsreich wie das Wetter - oft war ich mehr mit An - und wieder Ausziehen beschäftigt, als mit allem anderen, und ich empfand dieses, über Tage dauernde, Treffen-von-vielen-Leuten-die-alle-viel-Bier-trinken-und-schlagartig-um-22Uhr-die-Innenstadt-verlassen als angenehm und freundlich.



Die Bilder, die das Fernsehen zeigt - und an dieser Stelle großes Lob an den/die RegisseurIn: Es ist bemerkenswert gut gelungen, die Aufnahmen EINEs brennenden Ford Fokus so zusammen zu schneiden, dass es aussieht, als hätte Rostock zur Hälfte in Flammen gestanden - entsprechen oftmals nicht der Realität und auch die mündlichen Beiträge fokussieren meiner Meinung nach ungünstig.



Da wird dann nicht mehr davon gesprochen, dass es buntes Treiben für eine gute Idee ist, sondern da wird von einem Schaden von 50.000 €, angerichtet durch radikale Autonome, berichtet, der sich in Wahrheit aus einer Strecke von 5 x 6 Metern Bügersteig am Stadthafen zusammensetzt, berichtet und ich find's irgendwie peinlich!


Wo kann ich jetzt dagegen demonstrieren, dass sich aufgrund falscher/ übertriebener/ Hetzjad-ähnlicher Nachrichten, wenigstens alle halbe Stunde ein anderes Mitglied meiner Familie (und die ist sehr groß) telefonisch meldet und mich fragt, ob ich mich "bei diesem Krieg überhaupt noch auf die Straße traue"?